Venedig in Nürnberg: Unsere W-Seminare „La Serenissima I + II“ auf historischer Spurensuche
„Die Serenissima in der Noris“ – so lautete das Motto der Stadterkundung der W-Seminare „La Serenissima I + II“ in der Nürnberger Altstadt. Angeleitet von der Expertin Dr. Claudia Merthen erkundeten die Seminarteilnehmer*innen zunächst die Spuren des engen wirtschaftlichen und künstlerischen Austausches zwischen den beiden im Mittelalter so bedeutenden Handelsstädten. An markanten Orten, wie der Kugel-Apotheke (Ort der öffentlichen Herstellung von Theriak), dem Herrenmarkt, der heutigen IHK, der Fleischbrücke, dem ehemaligen Viatishaus oder der imposanten venezianischen Gondola im Nürnberger Rathaus (Foto) spürten die Schülerinnen und Schüler den baukünstlerischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Nürnberg und Venedig nach. Die geflügelten Markuslöwen mit geöffnetem Evangelium am Weinmarkt und an der Ecke des IHK-Gebäudes verweisen – gleichsam als Visitenkarten aus der Vergangenheit – noch heute auf diesen regen, fruchtbaren Austausch.
Im Anschluss führte der Leiter der Graphischen Sammlung des Germanischen Nationalmuseums, Dr. Christian Rümelin, die Venedig-Interessierten in die Geheimnisse des Barbari-Plans von 1500 ein, von dessen erstem Zustand weltweit nur noch elf Exemplare existieren. Im Studiensaal der Graphischen Sammlung konnten die Schülerinnen und Schüler schließlich die Details seltener Stadtansichten Venedigs aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus nächster Nähe erforschen und so ihre Kenntnisse zur Topografie der Serenissima vertiefen. Die „Hands-on-Erfahrung“ im Umgang mit ästhetisch sehr ansprechenden historischen Drucken des Rialto und des Fondaco dei Tedeschi unterstrich den unschätzbaren Wert der Sammlung des GNM und rundete diese spannende Exkursion ab.