Wirtschaftsexkursion zur vollautomatischen Porzellanfertigung

Warum fährt man von Fürth aus zwei Stunden nach Erbendorf, einem Ort mit doch recht überschaubarer Strahlkraft? Die Antwort ist einfach, weil dort bei Seltmann Weiden die Produktion 4.0 zu finden ist. Kleine, flexible und teilweise vollautomatische Fertigungszellen stehen dort neben Bändern, an denen ausschließlich noch in Handarbeit gefertigt wird. Dieser Kontrast birgt für den interessierten Besucher doch einen gewissen Reiz. Genau diesem Reiz konnten sich die Klassen 9s, 10rw und der Q11-Wirtschaftsinformatikkurs des Hardenberg-Gymnasiums nicht entziehen und tauchten tief in die Geheimnisse der vollautomatischen Porzellanfertigung ein.

Der doch beträchtliche Automatisierungsgrad ist teilweise dem aktuellen Fachkräftemangel geschuldet, teilweise aber auch der Erfordernis, flexibel auf sich kontinuierlich verändernde Marktanforderungen und wechselnde Kundenwünsche reagieren zu müssen. Noch in dieser Woche wird die Firma Seltmann einen Porzellanmalroboter in Betrieb nehmen, da aktuell keine Porzellanmaler auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen sind.
 
Die „Porzellanfabriken Christian Seltmann“ wurden im Jahr 1910 von Christian Wilhelm Seltmann begründet. Die Firma Seltmann Weiden begann ihre Produktion für Porzellan zunächst mit drei Rundöfen und schließlich wurde im Jahr 1940 die Porzellanfabrik in Erbendorf dazugekauft. Heute sitzt die Firma Seltmann neben Erbendorf nur noch in Weiden und ist einer der ganz wenigen verbliebenen Hersteller, die ausschließlich in Deutschland fertigen.