Europawahl ab 16 Jahren: Vortrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Henri Ménudier
Mit der Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni, bei der zum ersten Mal über eine Million junge Menschen ab 16 Jahren in Deutschland wählen dürfen, und den Herausforderungen der EU in einer sich rasant verändernden Welt befasste sich der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Dr. Henri Ménudier von der Sorbonne Universität in Paris in seinem Vortrag am Hardenberg-Gymnasium am 16. April 2024, den die Klassen 10b, 11a und 11x mit sehr großem Interesse hörten. Ménudier unterstrich die Bedeutung dieser Wahlen, werden sie doch nicht nur die Zukunft der EU, sondern auch ihre Stellung und Bedeutung in einer zunehmend globalisierten und komplexen Weltordnung beeinflussen. Der Kenner der deutsch-französischen Beziehungen erinnerte die Jugendlichen, die größtenteils am 9. Juni wahlberechtigt sein werden, an die Meilensteine der europäischen Integration und deren zunehmenden Einfluss auf das alltägliche Leben jedes Einzelnen.
Das außerordentlich lebendige Gespräch unserer Schülerinnen und Schüler mit dem ehemaligen Hochschullehrer förderte auch Fragen zu dessen persönlicher Annäherung an die deutsche Sprache und Kultur zutage, die er offen und besonders anschaulich schilderte. Ménudier gab den jungen Wählern viele Gründe an die Hand, warum ihre Stimmen für ein sozial gerechtes, demokratisch gefestigtes und international beachtetes Europa entscheidendes Gewicht haben. Er äußerte die Hoffnung, dass die Herabsetzung des Wahlalters nicht die Bedeutung der Europawahl schmälert, sondern sie vielmehr klar vor Augen führt. Dem Populismus und Extremismus müsse in dieser konfliktbeladenen Zeit die Stirn geboten werden. Laut den repräsentativen Umfragen des Eurobarometers, das am 17. April zum letzten Mal vor der Wahl erschienen ist, sind 70 Prozent der Deutschen an der Europawahl interessiert, darunter die vielen 16-Jährigen, die erstmals ihr aktives Wahlrecht ausüben werden.