Lesezeit am HGF: Max Schönmüller und Nils Mohl lesen für unsere 10. und 7. Klassen
Auch dieses Jahr finden wieder zahlreiche Lesungen an unserer Schule statt. Max Schönmüller las für einige zehnten Klasse und unsere siebten Klassen lauschten gebannt Nils Mohl.
Max Schönmüller, einst selbst Schüler des Hardenberg-Gymnasiums und heute noch Lehrer an einem Münchner Gymnasium, stellte Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen seinen Roman „Nicht mehr lange“ vor. Das Thema des Romans könnte aktueller nicht sein, denn es erinnert stark an die derzeitigen Aktionen der „Letzten Generation“. Auch in Schönmüllers Roman radikalisieren sich „intellektuelle Vollchecker“ (wie der Autor sie charakterisiert), um ihren Unmut über die drohende Klimakatastrophe und die weltweite Umweltzerstörung zum Ausdruck zu bringen. Doch Schönmüllers Aktivisten kleben sich nicht auf die Straße, nein, sie lassen umgesägte Bäume auf die Autobahn bei Nürnberg krachen, um die Autofahrer im dadurch entstandenen Stau zum Nachdenken über die Folgen des von ihnen verursachten CO2-Ausstoßes zu zwingen. Doch dabei bleibt es nicht: Nach den Bäumen fallen Schüsse. Ein Mitglied der Gruppe gerät zunehmend außer Kontrolle und es kommt schließlich zu Toten und Verletzten. Ist es die sich stets steigernde Eskalation oder die bloße Neugier, wie man Schriftsteller wird? Diese Antwort bleibt offen. Eines steht jedenfalls fest: Max Schönmüller gelingt es doch einige der Zehntklässler*innen aus der Reserve zu locken, um ihm Fragen zu sich und seinem Buch zu stellen.
Ganz anders verliefen die heutigen Lesungen in den siebten Klassen, denn Nils Mohl las aus seinem Gedichtband „Tänze der Untertanen“. 40 Gedichte für Jugendliche und alle anderen Leser mit Lust auf Langohren-Bashing, exquisite Expertisen, pornographische Haikus, Schüttelreime und verspielte Lyrik sind in diesem Band vorzufinden. Eine gelungene Auswahl stellte er mithilfe von zahlreichen Illustrationen der Schülerschaft vor. Vielleicht haben einige der Zuhörer und Zuhörerinnen sogar Lust auf weitere Gedichte des Autors bekommen. Auf jeden Fall ließen sich die meisten gerne in seinen Bann ziehen und erkundigten sich beispielsweise im anschließenden Gespräch, wie lange man eigentlich brauche, Gedichte zu verfassen oder wovon sich Nils Mohl inspirieren lasse. Eines haben unsere siebten Klassen aber auf jeden Fall gelernt: Dass die Beschäftigung mit Lyrik mehr bedeutet als das bloße Auswendiglernen von Versen und Strophen!