Warum man auf der Bühne nicht pfeifen darf – oder ein Blick hinter die Kulissen des Stadttheaters Fürth
Schon beim ersten Schritt ins Stadttheater Fürth wird klar: Hinter der hochemporragenden Fassade steckt eine Welt voller Geheimnisse.
Der Vertiefungskurs und die Kultur-AG durften zusammen mit Theaterpädagoge Johannes Beissel letzten Freitag in die Welt des Theaters eintauchen. Diesmal aber nicht, weil sie ein Theaterstück anschauen, sondern weil sie das Theater von innen erkunden wollten. Dort, wo man als normaler Besucher nie hinkommt.
Noch schnell durch eine unscheinbare Tür geschlüpft und schon wartet die erste Überraschung: die gewaltige Bühne mit dem Aufbau für Der Zauberer von Oz. In diesem Fall eine schiefe Ebene auf einer Rundbühne, die wenn man sie dreht, ein weiteres Szenenbild preisgibt – sehr schlau gelöst, wie die Gruppe fand. Ein Blick nach oben genügte und alle standen mit offenem Mündern da: Der riesige Schnürboden, ein Gewirr aus Seilen und Metall, hält Kulissenteile, Lichtelemente und ganze Bühnenbilder bereit, die in Sekunden herabschweben können.
Natürlich ging es auch um Traditionen und Theateraberglauben. Das berühmteste: Auf der Bühne pfeift man nicht! Früher, als noch mit Gas beleuchtet wurde, war dies ein Gefahrenzeichen für austretendes Gas. Kein Wunder, dass der Brauch bis heute besteht, wer möchte schon an der nächsten Bühnenpanne Schul sein.
Durch schmale, fast versteckte Türen ging es weiter in Bereiche, die sich wie ein kleines Labyrinth anfühlen: zur Technik, wo Licht- und Tonwunder gesteuert werden, in die Maske, wo Perücken, Schminke und Verwandlungskünste warten, und in den Kostümfundus mit hunderten Kleidern aus vergangenen Produktionen. Dort hätte die Gruppe auch stundenlang stöbern können.
Am Ende war klar: Das Stadttheater Fürth ist nicht nur ein Ort für Vorstellungen, sondern ein lebendiger Organismus voller Handwerk, Kreativität und Geschichte. Und hinter der Bühne ist es mindestens genauso spannend wie vorne.















