Lernen aus der Geschichte: “White Flags “ in der Neuen Mitte am 8. Mai 2025

Im direkten Austausch mit Fürther Bürgerinnen und Bürgern das nicht vergessen, was wir aus der Geschichte lernen können. Am 8. Mai 2025 wollten acht Schülerinnen und Schüler genau das mit ihrer Installation zum Ende des 2. Weltkriegs in Europa und der endgültigen Befreiung Deutschlands vom Nazi-Regime vor 80 Jahren tun, indem sie Passanten mit ihren zehn weißen Fahnen in V-Form in der Fußgängerzone überraschten und dort mit ihnen über deren Symbolkraft diskutierten.

Überwältigend positiven Anklang fanden die zehn Fahnen in V-Form, die zunächst von einigen Menschen nur vorsichtig in Augenschein genommen wurden. Recht bald zeigten sich die Menschen, die durch das Spalier hindurch gingen oder radelten, offen oder berührt, manche irritiert oder gestört, andere hellauf begeistert. Spontan traten einige von ihnen in Kontakt mit der Gruppe von jungen Menschen, die hinter der Aktion standen. Für diese war es ein besonderes Erlebnis, sich mit einem Kaleidoskop von Ansichten und Meinungen zum 8. Mai face to face auseinanderzusetzen. Sogar zwei Zeitzeuginnen, die bei Kriegsende sechs Jahre alt waren, suchten das Gespräch mit der Projektgruppe. Mit der Auffassung eines Einzelnen konfrontiert, Erinnerung sei “Schuldkult“, konnte die Projektgruppe ebenso klug und souverän umgehen wie mit der Behauptung, die weißen Fahnen stünden am falschen Ort. Die Erfahrungen mit den „White Flags“ in der Mitte der Gesellschaft machten greifbar, was für eine Kraft eine gemeinsame und aufgeklärte Erinnerungskultur in sich trägt.